Vom 22. bis 24. November fand in Intimiano, Italien, die WDFPF-Weltmeisterschaft im Powerlifting Single Lift statt. Auch hier konnte man Unequipped,
das heisst ohne Ausrüstung (Drückershirt oder -anzug) und/oder Equipped starten. Teilgenommen haben 12 Länder mit insgesamt 152 Athleten. Am stärksten vertreten waren Italien, Frankreich und England. Die Schweiz wurde von 8 Athleten in den Disziplinen Bankdrücken und Kreuzheben vertreten . Am Freitag wurde das Kniebeugen durchgeführt, wobei etwa 1/5 der Athleten teilnahmen. Unequipped hatte der Engländer Les Pilling, Master 2, mit 275kg das höchste Gewicht gedrückt, gefolgt vom Italiener Enrico Brusco, Master 2, mit 245kg und dem Franzosen Pascal Ronsin, Master 1, mit 230kg. In der Disziplin Bankdrücken am Samstag starteten rund die Hälfte aller Athleten. Hier hatten 5 der Schweizer Athleten ihr Bestes gegeben: Daniel Nutt, Marcel Varé und Markus Zumbühl starteten sowohl Unequipped als auch Equipped. René Ulrich und Vito Carangelo Equipped. ![]() ![]() Markus Zumbühl, Master 2, wurde Unequipped 2.er mit 175kg. Der Italiener Enrico Brusco holte sich den Titel mit 180kg. Das Tageshöchstgewicht Unequipped drückte der Franzose Godon Joel, Master 2, mit 190kg gefolgt vom Amerikaner John Svalina, Elite, mit 187,5kg und dem Engländer Mike Joseph, Elite, sowie Enrico Brusco die beide 180kg drückten. Markus Zumbühl folgt mit dem 4.höchsten Gewicht. Equipped reichte es Markus Zumbühl leider auch nicht zum Weltmeister aber er konnte den alten Europarekord in seiner Klasse von 175kg auf neu 200kg verbessern. Er musste ausgerechnet gegen den stärksten Mann des Tages, dem Amerikaner Ray Harvey, antreten der einen neuen Weltrekord von 227,5kg aufstellte. Sein Partner Don Jansen, Master 3, drückte auch gleich einen neuen Rekord in der Klasse Equipped +145kg mit 217,5kg. Das Tageshöchstgewicht drückte Ray Harvey gefolgt von Don Jansen und vom Kroaten Marin Vlahovic, Junior -145kg, mit für sein Alter sagenhaften 207,5kg ?! ![]() ![]() ![]() Das Tageshöchstgewicht im Kreuzheben Unequipped von 300kg zogen der Engländer Les Pilling, Master 2, und der Italiener Giuseppe Battisti, Elite, wobei der letztgenannte 3 Punkte mehr verbuchen konnte. Das zweithöchste Gewicht von 285kg zogen die Italiener Antonio Russo, Master 1, und Carmine Gesualdo, Elite, gefolgt von Emiliano Guidarelli, Elite, mit seinem dritthöchstem Gewicht von 275kg. Die drei besten Länder wurden auch ausgezeichnet - den 1.en Platz erhielt Italien, den 2.en Platz Frankreich und den 3.en Platz bekamen die USA. Wie man weiss setzt sich der WDFPF, World Drug Free Powerlifting Federation, für einen dopingfreien Sport ein. In der Regel werden mind. 10% der Athleten zum Doping-Test aufgefordert. Diesesmal waren auch zwei Schweizer dran. Erstaunlich viele hohe Gewichte wurden von den Masters bewältigt und nicht wie erwartet nur von der Elite. Das beweist dass in diesem Sport die älteren Athleten noch lange nicht zum 'alten Eisen' gehören und wie ein guter Wein mit zunehmendem Alter noch besser werden. Auch dies ist eine der schönen Seiten dieser Sportart. Ein besonderes Erlebnis war Judith Gedney, Master 5, Generalsekretärin des WDFPFs, in Aktion zu sehen. Sie startete beim Kniebeugen und Kreuzheben, Equipped als auch Unequipped, und stellte im Kniebeugen sogar noch 2 neue Rekorde auf. Mario Cavallieri, Vize-Präsident des WDFPF-Italia, übernahm das Amt als Ansager und die Siegerehrungen und hatte uns dreisprachig durch den Anlass begleitet. An die 8 Kampfrichter waren ständig anwesend und wechselten sich zwischen den Durchgängen ab. Auch Präsident Andrew Cominos und Vize-Präsident Wim Bakelant fehlten nicht. Ein Filmteam war auch vor Ort und filmte und fotografierten den Anlass am Samstag und Sonntag. Für die Sportlernahrung, -bekleidung und dem ganzen Zubehör stand ein Stand vom Fitnesshop Hieronymus aus Salzburg mit ihrer sehr guten Produktepalette bereit. Beim Kioskbus vor der Halle konnte man sich mit warmem Essen und Getränk eindecken. Für die Athleten fuhren zwei Busse zu bestimmten Zeiten die Hotels ab mit denen sie zum Wettkampf geholt, bzw. zu den Hotels zurückgebracht wurden. Es war also für alles gesorgt. Für diejenigen die den Mut hatten mit ihrem Auto zum Austragungsort zu fahren stand eine recht abenteuerliche Fahrt bevor. Wie heisst es so schön: viele Wege führen nach Rom. Auch der Weg zurück zum Hotel war über viele Irrwege zu erreichen. Die WM in Italien war sicher für alle eine Bereicherung und eine gute Gelegenheit neue Erfahrung zu sammeln. Alte Bekanntschaften wurden aufgefrischt und neue geschlossen. Wir hoffen bei der nächsten Weltmeisterschaft des WDFPF wieder am Start zu sein, vielleicht mit einer noch grösseren Schweizer Mannschaft. Text und Fotos: Tecla |